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Nordpolen: 56 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade

 

Deutschlands östlicher Nachbar profitiert als ganzjähriges Reiseland von seiner großen Vielfalt – insbesondere die nördlichen Regionen. Hier gibt es neben Ostseeküste, tausenden von Seen und weitläufigen Waldgebieten sogar Hügel, die zum Skifahren geeignet sind. Das aktuelle Reisetaschenbuch von Carsten Heinke „Nordpolen – 56 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade“ erzählt darüber und verrät die schönsten Rad- und Wanderwege, Paddelflüsse, Burgen, Dörfer, Städte.

 

 

Warum sind im Krummen Wald die Bäume krumm? Seit wann gibt es die polnischen Tataren? Von welchem Wandersandgebirge schaut man zugleich auf Meer und See, von welchem Turm wie seinerzeit Kopernikus aufs Frische Haff? Wie trifft man freilebende Wisente und Pferde, wo badet man in einer Kräuterwanne mitten auf der Wiese?

Antworten zu diesen und vielen weiteren Fragen zu einem überraschend vielseitigen, weithin unentdeckten Urlaubsland hält das Buch „Nordpolen – 56 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade“ bereit. Beim Verlag „360° medien“ ist es erschienen. Dank seines handlichen Formats passt der gehaltvolle Ratgeber zu jedem Fahrradoutfit oder einfach in die Jacken- oder Hosentasche. In 56 kurzen geografischen Porträts skizziert Carsten Heinke darin fast den kompletten Norden Polens. Die meisten der zahlreichen Fotos im Buch stammen von ihm.

 

 

Beginnend in Westpommern gleich neben Deutschland, entlang der Ostseeküste und der Seenplatten weiter südlich, führt die gedachte Reise in dem Buch quer durch Pommern, Ermland und Masuren bis nach Podlachien ganz im Osten nahe Russland, Litauen und Belarus. Ihre Stationen: Städte wie Köslin und Rastenburg, Nationalparks wie Wollin und Belowescher Heide, Kulturlandschaften wie Kaschubien und Kociewie. Die meisten dieser Tipps beschreiben Kleinregionen – ob Ausflugsziel, ob Urlaubsort. Praktische Infos gibt es zu jedem.

 

           

 

„Stellen Sie sich vor, Sie fahren übers Land – vorbei an Wäldern, Wiesen, Feldern. Hier und da ein Haus mit Störchen drauf. Dazwischen immer wieder mal ein Fluss, ein Blick aufs Meer mit Leuchttürmen und Schiffen, vor allem aber jede Menge Seen. Und dann, wie aus dem Nichts, steht da vor Ihnen plötzlich eine Kirche oder Burg aus rotem Backstein, im besten Falle auch ein Elch. Denn ja: Sie sind im Norden Polens!“ schreibt Carsten Heinke.

Etwa ein Viertel der gesamten Landesfläche nehmen die vier nördlichsten der 16 Woiwodschaften ein. Ihre Namen wie auch Grenzen orientieren sich an den historischen Kulturlandschaften Westpommern, Pommern, Ermland-Masuren und Podlachien.

 

 

Zum geografischen Verständnis spielt der Autor mit Klischees. In seinem Vorwort heißt es: „Wer auf Meer fixiert ist, würde das Quartett in dieser Reihenfolge vielleicht so erklären: viel Ostsee, viel Ostsee, wenig Ostsee, keine Ostsee. Historisch betrachtet, wäre dieser letzte, auf Podlachien bezogene Kommentar jedoch nicht ganz korrekt. Zwar hat die Region im äußersten Nordosten tatsächlich keinen Anschluss an das Mare Baltikum. Doch in der Vergangenheit hinterließ das junge Meer auch hier prägnante Spuren.“

Neben eiszeitlichen Seen sei das vor allem die Moränenhügelkette des Baltischen Landrückens, der sich südlich der Ostsee wie ein Wall von Jütland bis nach Estland zieht und somit ebenso durch den kompletten Norden Polens. Heinkes Fazit: „Die Ostsee also ist der rote Faden, der diesen vielfältigen Landstrich überspannt. Und doch dreht sich hier vieles auch um Wälder, Seen und Flüsse, mittelalterliche wie moderne Städte, viel Kultur und spannende Geschichte.“

 

Lohnenswerte Reiseziele bieten sich in großer Zahl. Die passenden davon zu finden, soll Heinkes Buch behilflich sein. In manchen seiner 56 Tipps, mit denen er Nordpolen vorstellt, geht es nur um einen Ort, um eine Sehenswürdigkeit, in anderen um eine Wanderung zu Lande oder Wasser. In der Mehrzahl allerdings sind kleinere Regionen Inhalt dieser kurzen Reisestücke. Wie Teile eines Puzzles fügt sie das Buch zusammen.

Mit seinen zahlreichen knappen Informationen und einer übersichtlichen Gestaltung erweist sich dieses als ein praktischer und nützlicher Begleiter. Dennoch ist es weit entfernt von einem Standard-Reiseführer. Seine als Tipps bezeichneten Kapitel wecken mit ihren bildhaft-eindrucksvollen, manchmal sehr persönlichen und durchaus subjektiven Darstellungen vor allem Interessen sowie Emotionen, machen neugierig und jede Menge Lust aufs Selberreisen. Zahlreiche Fotos unterstützen das. Aus seiner Begeisterung für Polen, mit dem ihm auch seine Familiengeschichte verbindet, macht Carsten Heinke keinen Hehl.

 

 

„Vermutlich für die meisten, die es nutzen, ist der Norden Polens Neuland. Deshalb stellte sich die Frage, welche Ziele nicht ‚abseits der ausgetretenen Pfade‘ liegen – hier also keinen Platz verdienen“, erklärt er, wie der Buchinhalt zustande kam.

Ausgemustert wurden letztlich nur sehr wenige: wohlbekannte, gut besuchte Attraktionen wie etwa in der Danziger Altstadt oder Gegenden und Orte, die der Massenandrang schon erreicht hat, darunter Ostseebäder und die großen Seen in Masuren. Nichtsdestotrotz werden die meisten davon mindestens erwähnt.

 

                

 

Im Fall Danzigs gibt es an Stelle eines Tipps zum „Königsweg“ (die touristische Hauptroute durch das historische Zentrum) Empfehlungen fürs alte Werftgelände. „Von Besucherströmen noch verschont, wächst dort neue Stadtkultur mit jeder Menge Zukunftspotenzial“, so Heinke.

Mit wie vielen einheimischen Urlaubern und anderen Touristen man seine Reiseabenteuer teile, hänge selbstverständlich von der Jahreszeit ab. Die Frage „Wann reist man am besten?“ beantwortet der Autor so: „Von Ende Juni bis Ende August sind in ganz Polen Ferien. Dann verlagert sich das Leben an das Meer, die Seen, konzentriert sich allerdings am liebsten dort, wo Gastronomie und Freizeitspaß geboten werden. Wer flexibel ist, kommt am besten vorher oder nachher. Prinzipiell ist Polen aber immer eine Reise wert – der Norden so wie das gesamte Land.“

 

 

Zum Buch

Das Reisetaschenbuch „Nordpolen – 56 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade“ erschien bei „360° medien“ in Mettmann bei Düsseldorf. 1. Auflage 2022, 296 Seiten, 239 Fotos, 9 Karten, Format 16,5 x 11,5 cm, ISBN 978-3-96855-299-6 Preis 16,95 €, www.360grad-travel.club 

© Text: Àngel Belmonte

© Fotos: Carsten Heinke

Nordpolen: 56 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade

 

Deutschlands östlicher Nachbar profitiert als ganzjähriges Reiseland von seiner großen Vielfalt – insbesondere die nördlichen Regionen. Hier gibt es neben Ostseeküste, tausenden von Seen und weitläufigen Waldgebieten sogar Hügel, die zum Skifahren geeignet sind. Das aktuelle Reisetaschenbuch von Carsten Heinke „Nordpolen – 56 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade“ erzählt darüber und verrät die schönsten Rad- und Wanderwege, Paddelflüsse, Burgen, Dörfer, Städte.

 

 

Warum sind im Krummen Wald die Bäume krumm? Seit wann gibt es die polnischen Tataren? Von welchem Wandersandgebirge schaut man zugleich auf Meer und See, von welchem Turm wie seinerzeit Kopernikus aufs Frische Haff? Wie trifft man freilebende Wisente und Pferde, wo badet man in einer Kräuterwanne mitten auf der Wiese?

Antworten zu diesen und vielen weiteren Fragen zu einem überraschend vielseitigen, weithin unentdeckten Urlaubsland hält das Buch „Nordpolen – 56 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade“ bereit. Beim Verlag „360° medien“ ist es erschienen. Dank seines handlichen Formats passt der gehaltvolle Ratgeber zu jedem Fahrradoutfit oder einfach in die Jacken- oder Hosentasche. In 56 kurzen geografischen Porträts skizziert Carsten Heinke darin fast den kompletten Norden Polens. Die meisten der zahlreichen Fotos im Buch stammen von ihm.

 

 

Beginnend in Westpommern gleich neben Deutschland, entlang der Ostseeküste und der Seenplatten weiter südlich, führt die gedachte Reise in dem Buch quer durch Pommern, Ermland und Masuren bis nach Podlachien ganz im Osten nahe Russland, Litauen und Belarus. Ihre Stationen: Städte wie Köslin und Rastenburg, Nationalparks wie Wollin und Belowescher Heide, Kulturlandschaften wie Kaschubien und Kociewie. Die meisten dieser Tipps beschreiben Kleinregionen – ob Ausflugsziel, ob Urlaubsort. Praktische Infos gibt es zu jedem.

 

           

 

„Stellen Sie sich vor, Sie fahren übers Land – vorbei an Wäldern, Wiesen, Feldern. Hier und da ein Haus mit Störchen drauf. Dazwischen immer wieder mal ein Fluss, ein Blick aufs Meer mit Leuchttürmen und Schiffen, vor allem aber jede Menge Seen. Und dann, wie aus dem Nichts, steht da vor Ihnen plötzlich eine Kirche oder Burg aus rotem Backstein, im besten Falle auch ein Elch. Denn ja: Sie sind im Norden Polens!“ schreibt Carsten Heinke.

Etwa ein Viertel der gesamten Landesfläche nehmen die vier nördlichsten der 16 Woiwodschaften ein. Ihre Namen wie auch Grenzen orientieren sich an den historischen Kulturlandschaften Westpommern, Pommern, Ermland-Masuren und Podlachien.

 

 

Zum geografischen Verständnis spielt der Autor mit Klischees. In seinem Vorwort heißt es: „Wer auf Meer fixiert ist, würde das Quartett in dieser Reihenfolge vielleicht so erklären: viel Ostsee, viel Ostsee, wenig Ostsee, keine Ostsee. Historisch betrachtet, wäre dieser letzte, auf Podlachien bezogene Kommentar jedoch nicht ganz korrekt. Zwar hat die Region im äußersten Nordosten tatsächlich keinen Anschluss an das Mare Baltikum. Doch in der Vergangenheit hinterließ das junge Meer auch hier prägnante Spuren.“

Neben eiszeitlichen Seen sei das vor allem die Moränenhügelkette des Baltischen Landrückens, der sich südlich der Ostsee wie ein Wall von Jütland bis nach Estland zieht und somit ebenso durch den kompletten Norden Polens. Heinkes Fazit: „Die Ostsee also ist der rote Faden, der diesen vielfältigen Landstrich überspannt. Und doch dreht sich hier vieles auch um Wälder, Seen und Flüsse, mittelalterliche wie moderne Städte, viel Kultur und spannende Geschichte.“

 

Lohnenswerte Reiseziele bieten sich in großer Zahl. Die passenden davon zu finden, soll Heinkes Buch behilflich sein. In manchen seiner 56 Tipps, mit denen er Nordpolen vorstellt, geht es nur um einen Ort, um eine Sehenswürdigkeit, in anderen um eine Wanderung zu Lande oder Wasser. In der Mehrzahl allerdings sind kleinere Regionen Inhalt dieser kurzen Reisestücke. Wie Teile eines Puzzles fügt sie das Buch zusammen.

Mit seinen zahlreichen knappen Informationen und einer übersichtlichen Gestaltung erweist sich dieses als ein praktischer und nützlicher Begleiter. Dennoch ist es weit entfernt von einem Standard-Reiseführer. Seine als Tipps bezeichneten Kapitel wecken mit ihren bildhaft-eindrucksvollen, manchmal sehr persönlichen und durchaus subjektiven Darstellungen vor allem Interessen sowie Emotionen, machen neugierig und jede Menge Lust aufs Selberreisen. Zahlreiche Fotos unterstützen das. Aus seiner Begeisterung für Polen, mit dem ihm auch seine Familiengeschichte verbindet, macht Carsten Heinke keinen Hehl.

 

 

„Vermutlich für die meisten, die es nutzen, ist der Norden Polens Neuland. Deshalb stellte sich die Frage, welche Ziele nicht ‚abseits der ausgetretenen Pfade‘ liegen – hier also keinen Platz verdienen“, erklärt er, wie der Buchinhalt zustande kam.

Ausgemustert wurden letztlich nur sehr wenige: wohlbekannte, gut besuchte Attraktionen wie etwa in der Danziger Altstadt oder Gegenden und Orte, die der Massenandrang schon erreicht hat, darunter Ostseebäder und die großen Seen in Masuren. Nichtsdestotrotz werden die meisten davon mindestens erwähnt.

 

                

 

Im Fall Danzigs gibt es an Stelle eines Tipps zum „Königsweg“ (die touristische Hauptroute durch das historische Zentrum) Empfehlungen fürs alte Werftgelände. „Von Besucherströmen noch verschont, wächst dort neue Stadtkultur mit jeder Menge Zukunftspotenzial“, so Heinke.

Mit wie vielen einheimischen Urlaubern und anderen Touristen man seine Reiseabenteuer teile, hänge selbstverständlich von der Jahreszeit ab. Die Frage „Wann reist man am besten?“ beantwortet der Autor so: „Von Ende Juni bis Ende August sind in ganz Polen Ferien. Dann verlagert sich das Leben an das Meer, die Seen, konzentriert sich allerdings am liebsten dort, wo Gastronomie und Freizeitspaß geboten werden. Wer flexibel ist, kommt am besten vorher oder nachher. Prinzipiell ist Polen aber immer eine Reise wert – der Norden so wie das gesamte Land.“

 

 

Zum Buch

Das Reisetaschenbuch „Nordpolen – 56 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade“ erschien bei „360° medien“ in Mettmann bei Düsseldorf. 1. Auflage 2022, 296 Seiten, 239 Fotos, 9 Karten, Format 16,5 x 11,5 cm, ISBN 978-3-96855-299-6 Preis 16,95 €, www.360grad-travel.club 

© Text: Àngel Belmonte

© Fotos: Carsten Heinke